Vis Moot
Seit 2005 nimmt die Friedrich-Alexander-Universität am Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot teil. Den Studierenden wird hierbei eine einmalige Gelegenheit geboten, ihre juristischen und rhetorischen Fähigkeiten zu schulen und ihren Horizont über das klassische Jurastudium hinaus zu erweitern.
Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot ist ein alljährlich stattfindender studentischer Wettbewerb auf dem Gebiet des internationalen Wirtschaftsrechts, der von den Teilnehmern eine intensive Auseinandersetzung mit Problemen aus den Spezialgebieten der privaten Schiedsgerichtsbarkeit und des UN-Kaufrechts (CISG) erfordert.
Freundschaftlich konkurrierend treten im Rahmen des Moot ca. 300 Teams aus rund 50 Ländern gegeneinander an. Richter, Schiedsrichter, Anwälte und Professoren aus der ganzen Welt fungieren als Schiedsrichter. Hierdurch entsteht ein besonderes internationales Klima, welches zum weltweiten Renommee des Moot beigetragen hat.
Organisator ist seit 1993 das Institute of International Commercial Law an der Pace University, New York in Zusammenarbeit mit UNCITRAL (United Nations Comission on International Trade Law), renommierten Schiedsinstitutionen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Der „Moot“ als simulierter (Schieds-) Prozess hat seine Wurzeln in der angelsächsischen Rechtsausbildung. Die Studierenden treten anwaltlich für eine Partei in einem fiktiven Prozess auf und führen die mündliche Verhandlung – im internationalen Bereich meist auf Englisch – mit dem Ziel, das Schiedsgericht für die vertretene Position zu gewinnen. Geübt und bewertet werden hier die für Juristen grundlegenden Fähigkeiten: sicher zu verhandeln und sowohl fachlich als auch durch die Art der Präsentation zu überzeugen.
Hierfür verlangt eine Teilnahme am Vis-Moot kontinuierlichen Arbeitseinsatz über den Zeitraum eines halben Jahres: von der Ausgabe des Problemsachverhalts Anfang Oktober über die Erstellung zweier Schriftsätze – nacheinander jeweils für Kläger- und Beklagtenseite – bis hin zu den mündlichen Verhandlungen, welche als Abschluss und Höhepunkt des Vis-Moot vor Ostern eine Woche lang in Wien stattfinden.
An deutschen Jurafakultäten gibt es derzeit keinen vergleichbaren nationalen Wettbewerb, der in einzigartiger Weise die (Team-)Fähigkeiten des einzelnen Studierenden fördert und entwickelt, aber auch ein Forum für freundschaftliche Konkurrenz zwischen den Universitäten bietet. Eine Teilnahme am Vis-Moot ist demnach eine einmalige Gelegenheit für alle diejenigen, die sich einer fachlichen Herausforderung stellen möchten und gleichzeitig erste, nützliche und unvergleichliche Erfahrungen auf internationalem Parkett sammeln möchten.
Die umfangreiche Lernerfahrung des Vis Moots ist nur möglich, weil die Studenten neben dem universitären Input auch an den vielfältigen Erfahrungen von Praktikern teilhaben können. Wir sind deshalb dankbar für die vielfältige praktische Unterstützung bei Probepleadings, Schriftsatzbesprechungen und im Rahmen unseres Premoots